Hohnsteiner Altstadt und Natur

Malerische Burgstadt am Fels

Eine Idylle erwartet den Besucher von Hohnstein. Beschaulich liegt das Städtchen zwischen bizarren Felsformationen. Mächtig thront die Burg über verwinkelten Gassen mit hübschen Fachwerkhäusern. Bei einem Spaziergang durch das Labyrinth der kleinen Straßen zeigen sich immer neue Ausblicke auf das zerklüftete Relief der Gegend. Hier im Herzen der Natur kann man die wohltuende Ruhe genießen. Rauschende Wälder, schroffe Felsen, altes Gemäuer – Hohnstein ist ein Kleinod inmitten urwüchsiger Elbsandsteinlandschaft.

Stadtansicht Hohnstein

Geschichte und Natur

Bei einem Rundgang durch die Stadt und ihre nähere Umgebung zeigt sich der einzigartige Reiz des Ortes. Wer einen Moment unter der alten Eiche vor dem Rathaus ausruht, taucht bereits in die Geschichte Hohnsteins ein. Über allem erhebt sich die alte Burg aus dem 13. Jahrhundert. Im Wald unterhalb der Burg sind Reste des ehemaligen Bärengartens erhalten. In der wildreichen Gegend diente der Adelssitz im 16. und 17. Jahrhundert als Jagdschloss.

Das Städtchen Hohnstein selbst wurde erstmals 1445 als solches erwähnt. Ein verheerender Brand zerstörte 1724 fast die ganze Stadt. Nur das Rathaus von 1688 und die Apotheke am Markt von 1721 blieben erhalten – bis heute! Sofort nach der Zerstörung begann die Errichtung einer neuen Stadtkirche nach den Plänen des berühmten Baumeisters George Bähr, der auch die Dresdner Frauenkirche entwarf. Damit entstand in Hohnstein eine der schönsten Barockkirchen Sachsens. Beim Anblick der anmutigen Schlichtheit fallen dem aufmerksamen Betrachter feine Risse am Gebäude auf. Unter der Kirche verläuft eine (aktive) geologische Verschiebungszone, die sogenannte Lausitzer Verwerfung zwischen Sandstein und Granit.

Blick auf Hohnstein

Zauberhafte Ausblicke und Geologie

Hocksteinaussicht

Die Folgen tektonischer Bewegungen und natürlicher Erosionsprozesse zeigen sich eindrucksvoll an mehreren Ausflugspunkten rund rund um und in Hohnstein. Auf dem Felsmassiv des Hocksteins ist die Burg zum Greifen nahe, nur getrennt durch den tiefen Einschnitt des Polenztales. Hier sind die unterschiedlichen Verwitterungsformen von Sandstein und Granit als abrupter Wechsel von der granittypischen V-Form des Tales zum Canon mit hohen senkrechten Sandsteinwänden erkennbar. Was für ein phantastischer Ausblick!

Gautschgrotte

Die Gautschgrotte ist ein weitere Naturbesonderheit in den Hohnsteiner Wäldern. Nur etwa 15 Gehminuten vom Markt entfernt, liegt die Grotte am Halbenweg oberhalb des Polenztales. Ein schmaler Pfad führt zu dem atemberaubenden Felsrondell, dessen überhängende Sandsteinwände sich im Zentrum zu einer gewaltigen Grotte wölben. Vom 18 Meter hohen Rand tröpfelt ein Wasserfall hinab, der sich in frostigen Wintern zu einer gigantischen Eissäule formt. Eine Attraktion für Jung und Alt!

Gautschgrotte mit Eiszapfen

Napoleonschanze

Den weitesten Rundumblick der Hohnsteiner Umgebung bietet die Napoleonschanze auf der 392 Meter hohen Granitkuppe des Schanzenberges. Der Ausblick reicht von Stolpen über den Großen Winterberg, in die Böhmische Schweiz mit dem Hohen Schneeberg über das Erzgebirge bis zum Borsberg bei Dresden. Die noch erkennbare Anlage aus Erdwällen wurde 1813 zur militärischen Sicherung der Napoleonstraße erbaut und als Stellung von der französischen Armee bezogen. Nicht belegt ist, ob Napoleon selbst auf dieser Schanze gestanden hat. Die leichten Truppen der russischen Kosaken und österreichischen Infanterie umgingen die Schanze und den Franzosen blieb nur die kampflose Räumung. Bereits wenige Monate später folgte die vernichtende Völkerschlacht bei Leipzig.

Ritterfelsen

Im Stadtgebiet gibt es nicht nur vom Burgareal fabelhafte Aussichten in die Felslandschaft der Umgebung. Vom sogenannten Ritterfelsen kann die Burg in ihrer ganzen Pracht erblickt werden. Aus dem zerklüfteten Waldmeer hebt sich deutlich der gegenüberliegende Hockstein ab. Der abenteuerliche Aufstieg über die Ritterstufen vom Bärengarten aus ist nicht unbedingt nötig. Ganz bequem verläuft der Zustieg von der Waldstraße im etwas über der Altstadt gelegenen Teil von Hohnstein. Ein alter Markierungsstein weist dem Interessierten den Weg.

Hohnsteiner Blick vom Ritterfelsen zur Burg Hohnstein